Sonntag, 12. Juli 2015

Über die schlechte Idee eines Treffens.

Das Treffen ist geplant, obwohl ich noch vor einer Woche gesagt habe, dass ich dich nicht sehen möchte.
Und jetzt habe ich es vorgeschlagen. Und du hast ja gesagt. Du hast einfach ja gesagt, ohne nachzufragen, wie es sich anfühlt, was es bedeuten könnte, was wir tun sollen, warum ich doch möchte.
Nichts. Als wäre dieses Gespräch vor einer Woche niemals gewesen. Als hättest du mich niemals vorsätzlich verletzt, um mir für die Zukunft einiges zu ersparen.
 Dieser Satz allein schon.
Meinst du nicht, dass es jetzt weh tut, aber in Zukunft einiges leichter macht?
Nein. Nein, das meine ich nicht und so ist es auch. Die Verletzung, die Zurückweisung macht mich unsicher und das ist weitaus schlimmer als einfach weiterhin im Glauben zu sein, dass ich was besonderes für dich bin.
Jahrelang sind wir umeinander getanzt. Und jetzt wird dies nicht mehr der Fall sein. Wir werden nebeneinander sitzen und zwanghaft versuchen, normal zu sein. Nicht wir. Sondern so wie die anderen.
Und ich werde niemals wissen, ob das eine Vernuft - oder eine Gefühlsentscheidung von dir war. Weil ich nicht weiß, wieviel von dem ganzen Selbstschutz war. Oder ist.
Ich vermisse jetzt schon das was war und ich weiß, dass dieses Treffen eine schlechte Idee ist. Aber ich werde es nicht absagen. Weil ich es wissen muss. Ob es wirklich vorbei ist.


Und all die unpoetischen Texte nur wegen einem guten Freund.
, Ziska.

Montag, 6. Juli 2015

Du schließt mich aus, schließt mich ein.

Und wieder schreibe ich über dich. Du bist mir so fremd, schließt mich aus, schließt mich ein. Du nimmst mir die Luft und gibst sie mir erst zurück, wenn ich zu ersticken drohe. Aber nicht, weil du es merkst, sondern weil du mich dann wieder brauchst. Weil ich dir meine Luft geben muss. Damit du nicht untergehst, in diesem Meer aus Gefühlen, die du nicht einschätzen kannst und die ich für dich sortieren muss.
Ich mache das gerne. Du bist mein Freund. Mein bester Freund? Bleiben wir lieber beim guten Freund. Denn du sperrst dich, wenn ich bester Freund sage. Ich verstehe das nicht. Du erzählst mir das, was sonst keiner weiß, seit Wochen schon grübeln wir zusammen über deinem Problem. Und für mich bedeutet dieses permanente Schreiben, das ständige in Kontakt stehen, die Ehrlichkeit - das bedeutet für mich beste Freundschaft.
Du hast seit Wochen jeden Tag jedes deiner Gefühle vor mir ausgebreitet. Du hast von deinen Tränen erzählt. Du hast mitten in der Nacht geschrieben und dankbar gemerkt, dass ich noch wach war. Ich bin für dich wach geblieben, obwohl mir die Augen zugefallen sind.
Und jetzt. Heute. Nichts. Gestern schon kurz angebunden, da hab ich es auf die Hitze geschoben. Doch heute lässt du mich in der Luft hängen, du sitzt meine Fragen einfach aus. Du ignorierst mich förmlich. Ich suche Erklärungen. Und ich frage mich, ob heute dieses Treffen ist. Das Treffen mit der Person, die deine Gefühle durcheinander bringt. Und ich hab das Gefühl, ja, es ist heute. Und du hast es mir nicht erzählt. Du schließt mich aus. Schließt mich ein in dein Schweigen.
Ich wünschte, du und ich, wir wären endlich auf Augenhöhe. Ich müsste nicht ständig überlegen, ob du nun mein Freund bist oder nicht. Ich müsste nicht darüber nachdenken, was ich schreiben soll, weil alles irgendwie richtig wäre.
Unsere Freundschaft ist kompliziert, liebevoll, anders, normal, traurig, schön, schmerzhaft.
Vergiss mich nicht. Auch wenn andere Menschen für dich interessanter sind. Oder besser. Oder schöner. Auch wenn deine Gefühle einen Teil von uns beendet haben, vergiss mich nicht.


Ein Text ohne Pause und ohne Atemholen. Einfach loswerden.
, Ziska
P.S. Der Text ist von gestern. Ich hatte Recht.

Sonntag, 5. Juli 2015

Vom Positiven rasend schnell ins Negative.

Kann sich der Eindruck, den man von einem Menschen hat, wirklich von Tag zu Tag ändern?
An einem Tag hat man freundschaftliche Gefühle, am nächsten Tag hat man unglaubliches Herzklopfen und noch einen Tag später würde man am liebsten jeden Kontakt abbrechen, weil einem die Ansichten dieser Person nicht gefallen. Gefolgt von Tagen an denen durch Worte verletzt wird, an denen man abgewiesen wird und Tagen an denen jedes Gespräch mit einem Lächeln angefüllt ist.
Und dann wieder von vorne. In unterschiedlicher Reihenfolge. Mit ganz vielen verschiedenen Facetten. Das Gefühl ist niemals das Gleiche. Und die Verletzheit, die sich aus seinen Worten ergibt, bleibt nicht. Sie verblasst schnell. Und wird nur immer wieder aufgefrischt.

Ist es möglich, dass man seit Jahren mit einem Menschen befreundet ist, denn man eigentlich gar nicht kennt? Der einen immer wieder negativ überrascht, runterzieht, und im nächsten Moment in seiner warmen und sanften Umarmung auffängt?
Einem Menschen, den man kennen gelernt hat, in einer Zeit, in der man nur aus Masken bestand und gemerkt hat, dass diese Masken fallen können - bei genau diesem Menschen.
Einem Menschen, der einem den Kopf verdreht hat, nur um dann abweisend zu werden.
Und das immer wieder. Immer wieder. Immer wieder.
Und während ich diesen Text schreibe, merke ich, dass es hier nicht um einen Eindruck geht, den ich von diesem Menschen habe. Sondern um ein Gefühl. Mehrere Gefühle. Die sich permanent ändern. Von ihm beeinflusst. Oder von mir selber. Von meinen Gedanken und von den Texten die ich über ihn schreibe, seit ich ihn kenne. Positiv. Negativ. Traurig. Wütend. Glücklich. Mit und ohne Tränen.
Warum ich das erzähle?
Kennt ihr das, wenn ihr ein Gespräch führt, lächelt und dann, zack, kommt dieser Faustschlag, der die Luft nimmt, das Lächeln ersterben lässt? Ich führe mit diesem Menschen nur solche Gespräche. Den ganzen Abend kann es toll sein und dann passiert etwas, ich sage etwas, er erwidert etwas und schon ist alles Lächeln vorbei. Und das, seitdem ich ihn kennen gelernt hab.

Und das musste jetzt einfach mal raus.
Persönlich. Nicht metaphorisch oder künstlerisch wertvoll. Aber ehrlich. Weil ich es loswerden muss. Und wissen will, ob ich da auf jemanden treffen kann, der das gleiche durchmacht.

, Ziska.
P.S.: Hier geht es um einen guten Freund. Nicht um irgendwen. Und er hat mir schon oft geholfen.

Dienstag, 30. Juni 2015

Kein Wort mehr.

Wochenlange Gedanken und Worte in meinem Kopf, getippt in das WhatsApp Fenster, wieder gelöscht, "Mir geht es gut.", über allgemeine Sachen geredet, jedes ablenkende Thema dankend angenommen, mich wieder geöffnet. Das Schreckliche verbannt. Es gehört nicht zu uns. Dachte ich. Und dann ist es an einem Abend aus mir heraus gebrochen. Und du hast die Wunde noch tiefer gemacht. Noch tiefer. Ich wusste nicht, dass das geht.
Und dann hast du eine Nachricht geschickt, die all das wieder geheilt hat. Oberflächlich. Denn mein Innerstes ist weiterhin verletzt. Weint und schreit bei jeder Nachricht von dir, die Normalität widerspiegelt.
Kein Wort mehr über das was war.
Stillschweigen. Ich hab mir vorbehalten, noch etwas dazu zu sagen. Ich hab gesagt, dass es mir immer noch nicht gut damit geht.
Und trotzdem schreibe ich normal mir dir, lasse mir nicht anmerken, dass etwas nicht stimmt. Und ich weiß jetzt schon. Es wird in einer Nacht wieder aus mir herausbrechen. Hervorgekrochen kommen, sich in mir breit machen und dann wird alles aus meinen Fingerspitzen in dieses Nachrichtenfenster fließen. Es wird mich erneut brechen. Nur um mich am Ende wieder mit dem üblichen Gefühl abzuspeisen. Du wirst etwas schreiben, die Normalität wird wieder hergestellt werden. Weil das seit sechs Jahren so ist.
Aber keine Situation war bisher so ernst und wichtig und schlimm wie die, in der wir im Moment sind. Auch, wenn dein Gefühl ausgeschaltet zu sein scheint. Oder vielleicht gerade deswegen.

Ich merke, wie immer wenn ich einfach drauflostippe, erst am Ende, dass ich wieder mal an dich geschrieben habe. Dich angesprochen habe mit einem DU, das mir so fremd ist wie noch nie.
Ich vermiss' das was war. Und ich werds dir nicht sagen. Erst, wenn es ungebremst aus mir hinaus fließt, weil es überhand nimmt über meinen Verstand.

, Ziska.
P.S. Ich hab zuerst einen anderen Text geschrieben, aber nicht veröffentlicht. Vielleicht tue ich das ja noch. Wenn ihr von dem Kampf lesen wollt.Einem Kampf, der unnötig und schmerzhhaft ist und den er einfach ausblenden kann.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Acht Minuten.

Wofür kann man acht Minuten nutzen?
In acht Minuten kann man fast eine halbe Folge How I met your Mother gucken.
Ich brauche vier mal acht Minuten bis ich von der Arbeit zu Hause bin.
Ein Buch aufschlagen und ein paar Seiten lesen dauert auch acht Minuten.

Ich hab heute meinen Wecker auf acht Minuten gestellt. Mitten am Nachmittag. Und mich dann ins Bett gelegt. Zuerst hab ich die Augen geschlossen, weil ich dachte, dass es so vielleicht am entspannendsten ist. Aber dann hat sich alles verselbstständigt. Das Gedankenkarussell ist angesprungen und meine Augen sind von einem Gegenstand in meinem Zimmer zum nächsten gehuscht. Aber ohne Eile. Ich hab an nichts gedacht, das hat mein Kopf übernommen.
Und anders als ich dachte, waren da nicht nur negative Gedanken und Dinge mich beschäftigten, sondern auch positive Sachen. Dass meine beste Freundin nächste Woche zu Besuch kommt. Dass ich tatsächlich gerade nicht auf die Uhr gucken muss. Dass ich wieder einen Arbeitstag hinter mir habe. Dass meine Bachelorarbeitsvorbereitung gut voran geht.
Und dann war auf einmal Stille in meinem Kopf. Und ich hab mich gefragt, können acht Minuten so lang sein? Und vor allem, so voller positiver Gedanken? Obwohl ich doch sonst schon bei fünf Sekunden das Gefühl hatte, dass die Zeit davon rast?
Mein Wecker hat gefühlt erst nach einer Stunde mit einem Vibrieren das Ende meiner erzwungenen Ruhezeit eingeläutet. Und ich? Ich bin aufgestanden und hab mir gedacht, dass es verdammt gut tut, einfach mal an nichts zu denken.
Weil anscheinend im Kopf doch mehr positive als negative Gedanken rumflitzen. Aus lauter Zeitdruck gehen diese nur leider verloren.
Aber acht Minuten sind nicht viel. Und diese acht Minuten sollte ich mir wohl vom Gefühl her jeden Tag nach der Arbeit nehmen.

Warum genau acht Minuten? Eigentlich wollte ich meinen Wecker auf fünf Minuten stellen aber dann hab ich eine falsche Zahl eingetippt. Das ist mir auch aufgefallen, aber ich dachte mir, dass die drei Minuten mehr auch nichts ausmachen. Und für mich waren die acht Minuten perfekt. Vielleicht braucht ihr nur zwei oder auch zehn Minuten.

Probiert es aus und erzählt mir von euren Erfahrungen!

, Ziska.