Freitag, 14. Oktober 2016

Es schmerzt.

Menschen fügen uns ständig Verletzungen zu.
Einige sind so klein, dass wir sie selber kaum spüren. Sie heilen ohne richtig in unserem Gehirn angekommen zu sein.
Dann gibt es die Verletzungen, die uns regelmäßig weinen lassen. Verletzungen, die so groß sind, dass kein Pflaster, kein liebes Wort sie heilen kann. Sie bluten. Und dann, wenn der Moment kommt, und die Wunde verkrustet, wenn die Heilung der Haut beginnt, dann kommt jemand (oder wir) und reißen die Wunde wieder auf. Bis sie wieder schmerzt. Damit wir niemals vergessen, wie weh uns dieser Mensch getan hat.

Doch irgendwann, irgendwann kommt da jemand und legt seine Arme um uns. Trägt uns warm und sicher und wir vergessen, dass wir die Kruste abreißen müssen. Die Wunde verheilt. Wir verzeihen. Wir fühlen nur noch ein leichtes Ziehen, sehen die Narbe, aber wir spüren nichts mehr.

Kann der Mensch, der die Wunde verheilen lässt gleichzeitig derjenige sein, der sie hervorgerufen hat?
Ich wünschte die Antwort wäre ja. Vor zwei Tagen hätte ich das auch noch so gesehen.

Dieser Mensch, der mich verletzt hat, hat mich wieder ausgefüllt, mit seinen Worten. Hat all die Musik, bei der ich an ihn denken musste, wieder liebevoll klingen lassen.
Doch. Als ich genauer hinsah spürte ich, dass der Schmerz längst nicht vergangen ist.
Zu sehr wurde mein Ich in seinen Grundfesten erschüttert und ohne Halt zurückgelassen.

Niemand fängt einen, wenn man nicht über sich redet.
Doch wenn man über sich redet, dann können Menschen einen da verletzten, wo es einen ans Ende bringt.

Du warst die falsche Person für mich.


, Ziska.


4 Kommentare:

  1. Was für ein trauriger Text. Aber leider sehr wahr. Manchmal funktioniert das einfach nicht mit bestimmten Menschen. Sie tun einem immer nur weh... egal was man sich eigentlich wünschen würde...

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  2. Dankeschön für deine lieben Worte zu meinem letzten Post.
    Es ist nicht immer einfach, aber diese Zeit ist eben nun passiert und wenn ich zu viel darüber nachdenke und ihr zu sehr nachhänge, dann verdunkelt es ja auch die jetzige Zeit, in der es mir gut geht. Es ist also nicht immer schön oder einfach an die Zeit zu denken und es nervt mich manchmal auch einfach ganz schön, dass ich so viel Zeit verloren habe. Aber jetzt ist einfach Zeit nach vorne zu schauen.

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  3. Liebe Ziska,
    kennst du das Stachelschwein-Dilemma von Schopenhauer? Daran musste ich spontan denken, als ich deinen Text las.
    Ich schicke dir einfach mal eine lange, liebe Umarmung und hoffe sehr, es geht dir gut...
    Deine Anna <3

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  4. Liebe Ziska,
    ja, das tut mir Leid... es gab Auseinandersetzungen mit meinem Freund wegen des Blogs, da hatte ich ihn kurzzeitig auf Eis gelegt. Aber jetzt bin ich wieder da :)
    Bei mir ist es zur Zeit ziemlich schwierig, aber ich schaffe es schon, unter anderem auch durch den Hund - wie geht es dir?
    Lass dich drücken <3
    Anna.

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