Dienstag, 17. November 2015

Breathe In. Breathe out.

Inhale. Exhale.

Die ganze Zeit wabern diese Worte in meinen Gedanken. Ich atme. Ich atme schneller und langsamer. Bei Sorge, Stress, Traurigkeit und Aufgeregtheit geht mein Atem schneller. Während dem Sport atme ich bewusst, danach passiert alles wieder in einem reflexartigen Rhytmus.

Inhale. Exhale.

 Bewusst ein und auszuatmen ist gar nicht so einfach. Es erfordert Konzentration, nicht doch wieder mit den Gedanken abzuschweifen. Wenn ich es versuche, abends im Bett, morgens früh nach dem Aufwachen, wenn mich wieder eine Übelkeit überkommt, dann schweifen meine Gedanken irgendwann ab. Ich kann sie nicht halten. Und trotzdem.

Inhale. Exhale.

Meine Atmung geht immer weiter. Mein Herz schlägt. Sauerstoff wird verteilt. Muskeln bewegen sich unaufhörlich. Das Gehirn arbeitet. Und ich muss nichts dafür tun.

Inhale. Exhale.

Was für ein Geschenk dieses selbstverständliche Atmen ist. Wie leicht es uns über die Lippen geht, immer wieder, ein, aus. Ein aus. Wie oft ich wohl während des Tippens ein- und ausatme? Wie oft in einer Minute in einer Stunde an einem Tag? Unzählige Male.

Inhale. Exhale.

Vielleicht gar nicht so schlimm, dass diese Worte permanent in meinen Gedanken sind. Dann nehme ich bewusst wahr, dass ich lebe. Und dass gewisse Gefühle meine Atmung schneller gehen lassen, dass ich berührt werde von Ereignissen, Menschen, Worten.
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Ja.
Inhale. Exhale. Nehmt es bewusst wahr. Es ist soviel mehr als ein Reflex. Es erhält uns am Leben und drückt soviel mehr aus, als uns jemals bewusst sein wird.

Erzählt mir von euren Momenten, in denen ihr Atmen bewusst wahr nehmt und wie ihr euch dabei fühlt.

, Ziska.
P.S. Ich denke an Paris.

Mittwoch, 11. November 2015

Heute - vor vier Jahren.

Heute vor vier Jahren hab ich Bescheid bekommen, dass ich das Studium beginnen darf.

Ein Jahr später hab ich aufgeregt meinen ersten Arbeitstag angetreten. Hab Leute kennen gelernt, von denen ich nicht wusste, wie sich die Beziehung entwickeln würde. Ich hab meinen Ausbildungsleiter kennen gelernt, habe festgestellt, wie anders die Arbeitswelt ist. Nach drei Jahren Studium ohne Semesterferien (duales Studium, here we go!) bin ich nun fertig. Ende September hab ich meine letzte Prüfung abgelegt. "Bachelor of Arts." hab ich erreicht.

Heute, vier Jahre nach dem Telefongespräch, dass mich in helle Aufruhr versetzte, mich glücklich machte, mir positiv den Boden unter den Füßen wegzog, saß ich an einem normalen Arbeitstag neun Stunden auf der Arbeit.
Meine Gedanken streifen immer wieder den 11.11.11 (ja, es war tatsächliches dieses Datum an dem der Anruf kam!) und ich überlege, ob ich mich verändert habe. Wenn ja, ist die Veränderung nicht unbedingt aussagekräftig. Ich bin immernoch ein unsicheres Mädchen, ich denke immer noch zu viel nach. Und melancholisch bin ich weiterhin.

Aber es ist die Art der Unsicherheit, die Art der Gedanken, die sich verändert haben.
Ich bin unsicher, was die Arbeit betrifft, da ich noch nicht alles kann. Ich bin unsicher, was mich selber angeht, wie ich auf andere wirke. Aber nur noch ein Bruchteil von dem, wie ich es vor vier Jahren war. Ich weiß, dass ich da, wo ich bin, angekommen bin. Auch wenn es einfach "nur" ein Bürojob ist, meine Kollegen sind nett. Sie haben mich in ihrer Gruppe aufgenommen. Sie versuchen mir bestmöglich zu helfen und geben mir nicht das Gefühl, mich unsicher fühlen zu müssen. Was ich in der Schulzeit leider permanent hatte. Ich mag meinen Job, ich helfe Menschen.

Ich kann nicht benennen, was sich noch geändert hat. Es ist einfach ein Gefühl, dass ich dem Erwachsen-Sein auf einmal näher bin. Unter anderem, da meine Vergangenheit zu vielen Zeiten viel ausgemacht hat, ich hab sozsuagen in ihr gelebt anstatt das Jetzt zu testen. Ich habe Menschen vermisst, über sie nachgedacht. Aktuell akzeptiere ich, dass ich viele Menschen verloren habe. Über einen denke ich in diesem Moment nach, ich werde euch von ihr noch erzählen, denn ich brauche einen Rat.
Aber meine Verletzungen durch den Exbesten Freund, durch seine Freundin, die Verletzungen der Menschen, die mir nie was Gutes wollten, die über mich gesprochen haben, die sind geheilt. Zumindest so, dass nur noch kleine rote Narben übrig sind, die manchmal schmerzen aber meistens einfach nur Vergangenheit sind. Ich empfinde das als Veränderung.

Dieses Veränderungs-Gefühl hängt wohl auch damit zusammen, dass die Schulzeit, die Zeit der Klausuren, der Ängste, nun tatsächlich vorbei ist. Ich kann Fortbildungen machen, doch das alles ist anders als der Stress der letzten 16 Jahre. Das ist wohl die größte Veränderung.

Waurum ich das alles erzähle? Ich denke, ich wollte einfach diesen Tag festhalten.  Meine Gedanken an diesem Tag. Auch wenn sie nur ein Bruchteil von dem sind, was mich tatsächlich beschäftigt.
Geht ihr schon arbeiten/studieren? Wann habt ihr Bescheid bekommen, dass ihr dabei seid? Oder habt ihr bald Vorstellungsgespräche? Erzählt mir eure Geschichten :)

, Ziska

Montag, 9. November 2015

Vögel.

Sie fliegen in Formation. Dann lösen sie sich auf, fliegen alle in unterschiedliche Richtungen, um dann wieder zusammen zu finden.
Sie fliegen gen Süden. In eine Richtung, die Wärme verspricht. Überleben. Nahrung.
Ich befinde mich gerade auf einem ähnlichem Weg. Auf dem Weg nach Hause. Richtung Familie. Richtung Geborgenheit.
In diesen vierzig Minuten, die ich nachmittags auf der Autobahn verbringe, fliegen meine Gedanken. Genauso wie die Vögel. Erst in Formation, dann wieder zerstreut um am Ende wieder zusammenzufinden. Tausend kleine Gedankenschnipsel. So wie früher mal. Als die Worte noch leicht fielen. Da hab ich einfach geschrieben, was ich dachte, es hinaus geschrien in die Welt.
Ich wünschte, ich könnte all die Gedanken sammeln, irgendwo aufschreiben, sie mit euch teilen. Doch bis ich zu Hause bin, sind die Gedanken weg. Wie die Vögel, die aus meinem Sichtfeld verschwinden, verschwinden auch meine Gedanken. Wie weg geweht, vom Wind weggetragen, wie Blätter, die vom Baum fallen und in der Masse aus Blättern verschwinden.
Gedanken sind schwer greifbar, manchmal sind es nur kurze Sätze die mir in den Sinn kommen.
Heute waren es die Vögel, die meinen Weg gestreift haben. Aber an die konnte ich mich auch zu Hause noch erinnern, denn sie sind genau über der Autobahn auseinergestoben, in alle Richtungen geflogen um am Ende wieder über meinem Auto zusammenzufinden, einen Teppich aus Vögeln zu bilden, der wild flatternd von Freiheit und Aufregung erzählte. Das hat sich in meinem Kopf eingebrannt, weil es so schön aussah.

Gehts euch auch manchmal so, dass ihr eure Gedanken treiben lasst, etwas aufschreiben wollt, es in diesem Moment nicht könnt und es dann vergesst?
Erzählt mir von Dingen, die euch so auf dem Heimweg passieren, ich freu mich auf eure Geschichten!

, Ziska.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Ablenkungsmanöver.

Sie ist immer für die Menschen da. Schenkt ihnen ihr Ohr, ihr Herz, ihre Stunden, ihre Nächte, ihre Tage, ihre Wochen. Sie gibt ihnen Worte, Gedanken, Tränen.
Die Menschen nehmen alles mit offenen Armen entgegen, danken für die Hand, die sie ihnen reicht. Sie holen sich Rat und Ablenkung.
Und dann, wenn das Problem gelöst ist, oder jemand anderes da ist, der zuhört. Dann wird sie weggeschubst. Gerade noch war sie stundenlang wach, damit jemand nicht einsam ist und im nächsten Moment liegt sie alleine wach. Und überlegt sich, wie es wieder einmal so weit kommen konnte.
Jedes Wort, jede Silbe, jede Träne die aus Mitgefühl über ihre Wangen gelaufen ist, jede Stunde. Scheinbar verschenkt. Verloren. Denn die Menschen sagen zwar Danke. Aber sie flüstern es nur. Und dann gehen sie. Sie wirbeln davon und lassen sie zurück, in einer Wolke aus Staub, die sich langsam über sie legt und ihr zeigt, dass sie nach all der Zeit weiterhin allein ist. Dass ihre Gefühle, ihre Empathie umsonst vergeben wurde.
Für einen Moment war sie eine Heldin, fühlte sich gebraucht, wichtig, geliebt. Und im nächsten Moment einsam, in den Staub geschubst, bedeckt mit Gleichgültigkeit.
Sie geht unbeirrt weiter ihren Weg, schüttelt den Staub ab, trifft den nächsten Menschen, der ihre Hilfe erfragt.
Und sie lernt nicht. Sie reicht wieder ihre ganze Hand, sie schenkt wieder Tage, Stunden, Wochen. Wieder verschenkt sie sich. Um am Ende verloren zu gehen.
Dabei ist ihr einziges Ziel Menschen zu helfen. Menschen wieder glücklich zu machen.
Und nicht danach jegliches Gefühl verschenkt zu haben.

, Ziska.
P.S. Kennt ihr das?

Montag, 12. Oktober 2015

Alltag.

Jetzt, wo auf einmal die lange Schulzeit wirklich für immer vorbei ist. Jetzt, da das Studium beendet ist. Jetzt geht ein Tag rum. Einfach so. Acht Stunden Arbeit. Schnips. Anderthalb Stunden Autofahrt. Schnips. Nachmittage vor dem Laptop, mit Mama verbringen, aufräumen, bügeln. Schnips. Und schon liege ich wieder im Bett. Licht aus. Tür zu. Buch neben mir. Schlafen. Wecker klingeln. (Ich suche immer noch nach dem richtigen Klingelton, irgendwelche gute Laune, guten Morgen, ich steh gerne auf Musik Tipps?) Aufstehen.

Tag für Tag passiert das gleiche und ich brauche nicht mehr vor Klausuren zu bangen, ich brauche kein Schulbuch, kein Studienbuch mehr anfassen. Jetzt muss ich nur noch in der Praxis durchsteigen, lernen bis mir der Kopf raucht und immer noch nicht annährend selbstständig arbeiten können. Es ist deprimierend, den ganzen Tag über einem Problem zu grübeln und wenn ich dann doch aufgebe, meine Kollegin frage, dann erscheint die Lösung so klar, so offensichtlich, als hätte sie mir die ganze Zeit zugewunken und mich hämisch angegrinst, während ich an ihr vorbei gesehen habe.
Dieses Gefühl habe ich täglich mehrmals und es deprimiert soviel mehr als die Lernmarathons vor den 2 Klausurwochen. Und das erschreckt mich, denn ich dachte immer, diese fünf Klausuren seien die absolute Schmerzgrenze, aber sich selber eingestehen zu müssen, dass die Intuition für die Arbeit noch fehlt, das macht ziemlich unglücklich.
Und während ich die Zeilen hier schreibe, überlege ich, ob es während der Klausurenphase wirklich leichter war. Oder ob ich mir das jetzt nur schön rede. Weil der Arbeitsalltag mich im Moment noch so schlaucht. Und ich denke, das ist es. Alles was neu ist, alles was man noch nicht kann, wirkt am schwierigsten.

10-13 Jahre haben wir alle in der Schule gelernt und dann verschiedene Richtungen eingeschlagen, aber egal, ob Ausbildung oder Studium, wir alle mussten Klausuren schreiben - hey, das kennen wir ja irgendwoher! Keine Hemmschwelle, wie man am besten lernt, das weiß man. Die Aufregung vorher ist bekannt.
Und nun, wo das alles vorbei ist, kommt das große unbekannte Loch, in das alles Wissen hineinzufallen scheint und das uns unwissend zurücklässt. (Wem gehts im Moment genauso?)
Und irgendwie tut es gut, das hier zu schreiben, denn jetzt wird klar, dass es gar nicht so schlimm ist, noch nicht alles zu wissen. Denn wie soll ich nach ein paar Wochen auf der Arbeit schon alles so gut beherrschen wie im Studium, wo ich 13 Jahre Zeit hatte, zu lernen wie man mit schwierigen Situationen umgeht? Richtig, das geht gar nicht. (Und der Druck verschwindet - naja, zumindest ein bisschen.)


Wie gefallen euch solche Posts, die ein bisschen aus meinem Leben erzählen? Ich vermisse das Schreiben, ich bin im Moment nicht poetisch oder wortgewandt, aber ich würde trotzdem gerne statt stillzuschweigen Worte veröffentlichen. Was haltet ihr davon? Vielleicht ergeben sich dann mehr Texte? :)

, Ziska.

Mittwoch, 30. September 2015

Sehnsucht.

Manchmal ergreift mich eine unbeschreibliche Sehnsucht nach etwas, das ich nicht bennenen kann. Sie ist riesengroß, hüllt mich ein, lässt mich schweigen und noch lauter lachen, denken und mir selber den Mund verbieten, weinen und einsam fühlen während ich doch eigentlich glücklich sein sollte.
Diese Sehnsucht packt mich mitten am Tag, aber meistens kommt sie abends, wenn die Welt und das Haus still hinter mir liegen, die Worte der Vergangenheit hervorgeholt werden, ein Gedanke sich festklammert.
Dann kommt die Sehnsucht, lässt mich nicht mehr frei, bis ich einschlafe, mir selber verbiete weiter daran zu denken.
Ich wünschte mir, diese Sehnsucht würde nicht existieren.
Denn sie lässt mich unvollständig in dieser Welt zurück, sie scheint so fern und dann ist sie doch wieder in mir drin, füllt mich aus und hinterlässt gleichzeitig Leere.
Diese unbestimmbare Sehnsucht, die keinen Namen trägt, durch kein Adjektiv richtig beschrieben werden kann und der ich schon so viele Worte gewidmet habe - die alle nicht ausreichen um sie zu beschreiben.
Sehnsucht nach dir.
Nach mehr.
Nach etwas ohne Worte.


, Ziska.
P.S. Nach ewigen Zeiten wieder ein Text.
Mein Studium ist geschafft und ich will mich endlich wieder dem Schreiben widmen. Ich weiß noch nicht, ob ich es hier tun werde, oder ob ich mich erstmal in mein stilles Kämmerlein einschließen muss um die Worte wieder zu finden, die sich in der Bachelorarbeit verloren haben.
Wenn ihr noch hier seid, dann vielen Dank, dass ihr mich noch lest! :)
P.P.S. Was ist eure Sehnsucht?

Sonntag, 12. Juli 2015

Über die schlechte Idee eines Treffens.

Das Treffen ist geplant, obwohl ich noch vor einer Woche gesagt habe, dass ich dich nicht sehen möchte.
Und jetzt habe ich es vorgeschlagen. Und du hast ja gesagt. Du hast einfach ja gesagt, ohne nachzufragen, wie es sich anfühlt, was es bedeuten könnte, was wir tun sollen, warum ich doch möchte.
Nichts. Als wäre dieses Gespräch vor einer Woche niemals gewesen. Als hättest du mich niemals vorsätzlich verletzt, um mir für die Zukunft einiges zu ersparen.
 Dieser Satz allein schon.
Meinst du nicht, dass es jetzt weh tut, aber in Zukunft einiges leichter macht?
Nein. Nein, das meine ich nicht und so ist es auch. Die Verletzung, die Zurückweisung macht mich unsicher und das ist weitaus schlimmer als einfach weiterhin im Glauben zu sein, dass ich was besonderes für dich bin.
Jahrelang sind wir umeinander getanzt. Und jetzt wird dies nicht mehr der Fall sein. Wir werden nebeneinander sitzen und zwanghaft versuchen, normal zu sein. Nicht wir. Sondern so wie die anderen.
Und ich werde niemals wissen, ob das eine Vernuft - oder eine Gefühlsentscheidung von dir war. Weil ich nicht weiß, wieviel von dem ganzen Selbstschutz war. Oder ist.
Ich vermisse jetzt schon das was war und ich weiß, dass dieses Treffen eine schlechte Idee ist. Aber ich werde es nicht absagen. Weil ich es wissen muss. Ob es wirklich vorbei ist.


Und all die unpoetischen Texte nur wegen einem guten Freund.
, Ziska.

Montag, 6. Juli 2015

Du schließt mich aus, schließt mich ein.

Und wieder schreibe ich über dich. Du bist mir so fremd, schließt mich aus, schließt mich ein. Du nimmst mir die Luft und gibst sie mir erst zurück, wenn ich zu ersticken drohe. Aber nicht, weil du es merkst, sondern weil du mich dann wieder brauchst. Weil ich dir meine Luft geben muss. Damit du nicht untergehst, in diesem Meer aus Gefühlen, die du nicht einschätzen kannst und die ich für dich sortieren muss.
Ich mache das gerne. Du bist mein Freund. Mein bester Freund? Bleiben wir lieber beim guten Freund. Denn du sperrst dich, wenn ich bester Freund sage. Ich verstehe das nicht. Du erzählst mir das, was sonst keiner weiß, seit Wochen schon grübeln wir zusammen über deinem Problem. Und für mich bedeutet dieses permanente Schreiben, das ständige in Kontakt stehen, die Ehrlichkeit - das bedeutet für mich beste Freundschaft.
Du hast seit Wochen jeden Tag jedes deiner Gefühle vor mir ausgebreitet. Du hast von deinen Tränen erzählt. Du hast mitten in der Nacht geschrieben und dankbar gemerkt, dass ich noch wach war. Ich bin für dich wach geblieben, obwohl mir die Augen zugefallen sind.
Und jetzt. Heute. Nichts. Gestern schon kurz angebunden, da hab ich es auf die Hitze geschoben. Doch heute lässt du mich in der Luft hängen, du sitzt meine Fragen einfach aus. Du ignorierst mich förmlich. Ich suche Erklärungen. Und ich frage mich, ob heute dieses Treffen ist. Das Treffen mit der Person, die deine Gefühle durcheinander bringt. Und ich hab das Gefühl, ja, es ist heute. Und du hast es mir nicht erzählt. Du schließt mich aus. Schließt mich ein in dein Schweigen.
Ich wünschte, du und ich, wir wären endlich auf Augenhöhe. Ich müsste nicht ständig überlegen, ob du nun mein Freund bist oder nicht. Ich müsste nicht darüber nachdenken, was ich schreiben soll, weil alles irgendwie richtig wäre.
Unsere Freundschaft ist kompliziert, liebevoll, anders, normal, traurig, schön, schmerzhaft.
Vergiss mich nicht. Auch wenn andere Menschen für dich interessanter sind. Oder besser. Oder schöner. Auch wenn deine Gefühle einen Teil von uns beendet haben, vergiss mich nicht.


Ein Text ohne Pause und ohne Atemholen. Einfach loswerden.
, Ziska
P.S. Der Text ist von gestern. Ich hatte Recht.

Sonntag, 5. Juli 2015

Vom Positiven rasend schnell ins Negative.

Kann sich der Eindruck, den man von einem Menschen hat, wirklich von Tag zu Tag ändern?
An einem Tag hat man freundschaftliche Gefühle, am nächsten Tag hat man unglaubliches Herzklopfen und noch einen Tag später würde man am liebsten jeden Kontakt abbrechen, weil einem die Ansichten dieser Person nicht gefallen. Gefolgt von Tagen an denen durch Worte verletzt wird, an denen man abgewiesen wird und Tagen an denen jedes Gespräch mit einem Lächeln angefüllt ist.
Und dann wieder von vorne. In unterschiedlicher Reihenfolge. Mit ganz vielen verschiedenen Facetten. Das Gefühl ist niemals das Gleiche. Und die Verletzheit, die sich aus seinen Worten ergibt, bleibt nicht. Sie verblasst schnell. Und wird nur immer wieder aufgefrischt.

Ist es möglich, dass man seit Jahren mit einem Menschen befreundet ist, denn man eigentlich gar nicht kennt? Der einen immer wieder negativ überrascht, runterzieht, und im nächsten Moment in seiner warmen und sanften Umarmung auffängt?
Einem Menschen, den man kennen gelernt hat, in einer Zeit, in der man nur aus Masken bestand und gemerkt hat, dass diese Masken fallen können - bei genau diesem Menschen.
Einem Menschen, der einem den Kopf verdreht hat, nur um dann abweisend zu werden.
Und das immer wieder. Immer wieder. Immer wieder.
Und während ich diesen Text schreibe, merke ich, dass es hier nicht um einen Eindruck geht, den ich von diesem Menschen habe. Sondern um ein Gefühl. Mehrere Gefühle. Die sich permanent ändern. Von ihm beeinflusst. Oder von mir selber. Von meinen Gedanken und von den Texten die ich über ihn schreibe, seit ich ihn kenne. Positiv. Negativ. Traurig. Wütend. Glücklich. Mit und ohne Tränen.
Warum ich das erzähle?
Kennt ihr das, wenn ihr ein Gespräch führt, lächelt und dann, zack, kommt dieser Faustschlag, der die Luft nimmt, das Lächeln ersterben lässt? Ich führe mit diesem Menschen nur solche Gespräche. Den ganzen Abend kann es toll sein und dann passiert etwas, ich sage etwas, er erwidert etwas und schon ist alles Lächeln vorbei. Und das, seitdem ich ihn kennen gelernt hab.

Und das musste jetzt einfach mal raus.
Persönlich. Nicht metaphorisch oder künstlerisch wertvoll. Aber ehrlich. Weil ich es loswerden muss. Und wissen will, ob ich da auf jemanden treffen kann, der das gleiche durchmacht.

, Ziska.
P.S.: Hier geht es um einen guten Freund. Nicht um irgendwen. Und er hat mir schon oft geholfen.

Dienstag, 30. Juni 2015

Kein Wort mehr.

Wochenlange Gedanken und Worte in meinem Kopf, getippt in das WhatsApp Fenster, wieder gelöscht, "Mir geht es gut.", über allgemeine Sachen geredet, jedes ablenkende Thema dankend angenommen, mich wieder geöffnet. Das Schreckliche verbannt. Es gehört nicht zu uns. Dachte ich. Und dann ist es an einem Abend aus mir heraus gebrochen. Und du hast die Wunde noch tiefer gemacht. Noch tiefer. Ich wusste nicht, dass das geht.
Und dann hast du eine Nachricht geschickt, die all das wieder geheilt hat. Oberflächlich. Denn mein Innerstes ist weiterhin verletzt. Weint und schreit bei jeder Nachricht von dir, die Normalität widerspiegelt.
Kein Wort mehr über das was war.
Stillschweigen. Ich hab mir vorbehalten, noch etwas dazu zu sagen. Ich hab gesagt, dass es mir immer noch nicht gut damit geht.
Und trotzdem schreibe ich normal mir dir, lasse mir nicht anmerken, dass etwas nicht stimmt. Und ich weiß jetzt schon. Es wird in einer Nacht wieder aus mir herausbrechen. Hervorgekrochen kommen, sich in mir breit machen und dann wird alles aus meinen Fingerspitzen in dieses Nachrichtenfenster fließen. Es wird mich erneut brechen. Nur um mich am Ende wieder mit dem üblichen Gefühl abzuspeisen. Du wirst etwas schreiben, die Normalität wird wieder hergestellt werden. Weil das seit sechs Jahren so ist.
Aber keine Situation war bisher so ernst und wichtig und schlimm wie die, in der wir im Moment sind. Auch, wenn dein Gefühl ausgeschaltet zu sein scheint. Oder vielleicht gerade deswegen.

Ich merke, wie immer wenn ich einfach drauflostippe, erst am Ende, dass ich wieder mal an dich geschrieben habe. Dich angesprochen habe mit einem DU, das mir so fremd ist wie noch nie.
Ich vermiss' das was war. Und ich werds dir nicht sagen. Erst, wenn es ungebremst aus mir hinaus fließt, weil es überhand nimmt über meinen Verstand.

, Ziska.
P.S. Ich hab zuerst einen anderen Text geschrieben, aber nicht veröffentlicht. Vielleicht tue ich das ja noch. Wenn ihr von dem Kampf lesen wollt.Einem Kampf, der unnötig und schmerzhhaft ist und den er einfach ausblenden kann.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Acht Minuten.

Wofür kann man acht Minuten nutzen?
In acht Minuten kann man fast eine halbe Folge How I met your Mother gucken.
Ich brauche vier mal acht Minuten bis ich von der Arbeit zu Hause bin.
Ein Buch aufschlagen und ein paar Seiten lesen dauert auch acht Minuten.

Ich hab heute meinen Wecker auf acht Minuten gestellt. Mitten am Nachmittag. Und mich dann ins Bett gelegt. Zuerst hab ich die Augen geschlossen, weil ich dachte, dass es so vielleicht am entspannendsten ist. Aber dann hat sich alles verselbstständigt. Das Gedankenkarussell ist angesprungen und meine Augen sind von einem Gegenstand in meinem Zimmer zum nächsten gehuscht. Aber ohne Eile. Ich hab an nichts gedacht, das hat mein Kopf übernommen.
Und anders als ich dachte, waren da nicht nur negative Gedanken und Dinge mich beschäftigten, sondern auch positive Sachen. Dass meine beste Freundin nächste Woche zu Besuch kommt. Dass ich tatsächlich gerade nicht auf die Uhr gucken muss. Dass ich wieder einen Arbeitstag hinter mir habe. Dass meine Bachelorarbeitsvorbereitung gut voran geht.
Und dann war auf einmal Stille in meinem Kopf. Und ich hab mich gefragt, können acht Minuten so lang sein? Und vor allem, so voller positiver Gedanken? Obwohl ich doch sonst schon bei fünf Sekunden das Gefühl hatte, dass die Zeit davon rast?
Mein Wecker hat gefühlt erst nach einer Stunde mit einem Vibrieren das Ende meiner erzwungenen Ruhezeit eingeläutet. Und ich? Ich bin aufgestanden und hab mir gedacht, dass es verdammt gut tut, einfach mal an nichts zu denken.
Weil anscheinend im Kopf doch mehr positive als negative Gedanken rumflitzen. Aus lauter Zeitdruck gehen diese nur leider verloren.
Aber acht Minuten sind nicht viel. Und diese acht Minuten sollte ich mir wohl vom Gefühl her jeden Tag nach der Arbeit nehmen.

Warum genau acht Minuten? Eigentlich wollte ich meinen Wecker auf fünf Minuten stellen aber dann hab ich eine falsche Zahl eingetippt. Das ist mir auch aufgefallen, aber ich dachte mir, dass die drei Minuten mehr auch nichts ausmachen. Und für mich waren die acht Minuten perfekt. Vielleicht braucht ihr nur zwei oder auch zehn Minuten.

Probiert es aus und erzählt mir von euren Erfahrungen!

, Ziska.

Dienstag, 12. Mai 2015

Das leise und beständige Ticken der Uhr.

Wir alle bewegen uns immer vorwärts.
Heute hab ich den Kopf auf den Tisch gelegt und meine Uhr tickte leise und beständig durch die Stille. Und ich fragte mich, kann ich diese Zeit, die ich gerade einfach nur atme, lausche und die Augen geschlossen habe, nicht besser nutzen? Für die Bachelorarbeit? Für den Blog? Für soziale Kontakte? Für ein Telefonat?
Und schon musste ich wieder aufspringen und irgendetwas tun. 5 Sekunden das Ticken eines Zeigers im Ohr und schon bewegt sich die Zeit.
Immer weiter vorwärts.

Wir rennen der Zeit davon und wollen sie bestmöglich nutzen. Wir wollen jede Sekunde so besonders wie möglich machen und vergessen dabei, auch mal durchzuatmen. Zumindest mir geht das so.
Ich hab immer so viele Dinge, die ich tun muss, dass ich die Momente, in denen ich wirklich mal Zeit hab, die Stunde vorm schlafen gehen, oder am Wochenende nach dem Aufwachen, nicht nutzen kann. Weil meine Gedanken ständig um Verpflichtungen kreisen. Mein Kopf kann nie abschalten. Manchmal, da wache ich auf und mein Kopf rattert schon direkt die To Do’s des Tages runter.
Und wenn ich dann mal, anstatt das zu tun, was getan werden muss, einfach auf meinen Laptopbildschirm starre, durch tumblr scrolle und Blogs lese, dann fühle ich mich direkt schlecht. Und vorbei ist die Entspannung.
Es gibt gefühlt keine Zeit, in der ich wirklich entspannen kann.

Am Wochenende, da hab ich mit meinem Liebsten zwei wundervolle Tage verbracht. Wir haben außer Chillen, Filmen gucken, Spazieren gehen, essen und im Bett liegen nichts getan. Und ich war tiefenentspannt.
Bis ich Sonntagabend im Bett lag, den Wecker auf halb sechs gestellt hab und mein Kopf wieder meinte, mir erzählen zu müssen, dass ich was für die Bachelorarbeit tun muss.

Abschalten. Könnt ihr das? So voll und ganz? Ich hab mir schon immer wegen allem viel zu viel Stress gemacht und es hört anscheinend auch nicht auf.

Tick, tack, tick, tack. Zeit vergeht. Die Frage bleibt: Nutzen wir sie gut?

, Ziska.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Drama.

Wenn mein Leben ein Film wäre, dann würde es unter der Kategorie Drama laufen.
Aber kein großartiges Drama, sondern eher eins, bei dem die Leute den Kopf schütteln und sagen "Was stellt sie sich so an?" - "Warum verkompliziert sie immer alles?" - "Warum macht sie sich über alles so Gedanken?"
Ja, das würden die Leute sagen, wenn sie mein Leben auf einer Leinwand in einem Kino sehen würden. Dem stimme ich sogar zu. Ich mache mir zu viele Gedanken, tagsüber und nachts, allein, ich sehe immer alles direkt als furchtbar schrecklich an, wenn etwas passiert.

Aber dann gibt es diese kleinen Momente, in denen mir ganz leise und still eine Träne die Wange hinunterläuft. Eine Träne, die im Kino niemandem auffallen würde, weil mein Gesicht abgewandt wäre von der Kamera. Ich würde still unter der Bettdecke, zusammengerollt auf dem Sofa oder hinter verschlossenen Türen weinen. Das beweinen, was wirklich weh tut.

Nicht all die Dinge, die immer wieder wie Wellen über mich hereinbrechen und nach einem großen Streit, vielen Gedanken oder einfach ein paar Tagen Abstand wieder abflauen. Sondern die Dinge, die in all den Jahren niemals verschwunden sind. Die Dinge, die nicht verjähren. Die Dinge, die die Zeit nicht heilt.
Ein Tod. Eine Trennung. Verloren gegangen und jemanden verloren. Einsam gefühlt, umgeben von Menschen. Verzweiflung, Suche nach einem Sinn, wieder mal etwas nicht geschafft.

Ein Drama im Drama sozusagen. Ein Leben, dass aus Worten und Einsamkeit und Zweisamkeit und Lächeln und Weinen und Ehrlichkeit und Gelogenem besteht.
Ein Leben, dass die Dinge, die ganz akut sind, voll auslebt - und die Dinge, die wirklich weh tun, ganz still für sich im Herzen behält. Bis es bricht, weil es übervoll ist.

 Wenn mein Leben ein Film wäre, dann würde es unter der Kategorie Drama laufen.
Und vielleicht auch Komödie.
Und Liebesfilm.

Denn die guten Momente darf man zwischen all dem Drama, der Traurigkeit und der nachdenklichen Seele niemals vergessen.

, Ziska.

Freitag, 17. April 2015

Begrenzt.

Die Zeit scheint zu begrenzt um einfach da zu sitzen und Löcher in die Luft zu starren.
Die Zeit ist so erbärmlich geschrumpft. Jede Minute, die frei sein sollte, wird bis ins Letzte verplant, damit bloß nichts von der kostbaren Zeit verschwendet wird.

Und so verliere ich mich selber, in dem Sog aus Zeit. Die Tage und Wochen vergehen, Zeit rast, die Gefühle bleiben verschwunden hinter einem großen Berg aus Planungen, die Tränen treten in die Augen und doch werden sie immer wieder runter geschluckt. Nichts scheint mehr wichtig, außer Zeit zu nutzen.
Die Gedanken werden verschoben in die aller letzte Schublade. Und wenn sie mal rauskommen, sich nach vorne trauen, die Finger heben um beachtet zu werden, dann knallt es einmal laut - das Regal wackelt, aber die Gefühle sind wieder weg. Tränen. Runterschlucken. Weitergehen.

Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder.

Freitagabend und auf einmal ist da Zeit. Ich wünschte, ich könnte endlich die Gefühle frei lassen, spüren, was und wer ich bin, aber reicht dafür ein Freitagabend? Manchmal reicht eine Minute, aber Gefühle von vier Monaten lassen sich nicht in einem Moment, einem Abend aufarbeiten. Und auf einmal bricht alles über mich herein. Ich hab mich dran gewöhnt.

Und da sitze ich, starre zwei Sekunden Löcher in die Luft, verdränge alles und schreibe dann diesen Post. Um meine Finger zu beruhigen. Um eine Email zu verhindern. Um eine WhatsApp Nachricht nicht zu schreiben. Um nicht darüber nachzudenken, wieviele Scherben in den letzten Wochen entstanden sind - und dass ich mich tagtäglich an einer von ihnen schneide. Und die Wunden nicht verheilen.

, Ziska. 

P.S.: Bin ich die einzige, die das tut? Verdrängen? Zeit nicht zum Nachdenken "verschwenden"?

Freitag, 3. April 2015

Zu große Fußstapfen.

Gestern bin ich in ein neues Büro gezogen. Eine Kollegin hat uns verlassen, gerade mal zwei Jahre älter als ich, wollte hinaus in die Welt. Ihr Platz ist frei und nun sitze ich dort.
Ich hab meine Bürokollegin reden gehört. "Ob sie es schaffen wird, genauso schnell zu lernen? Ob sie genauso gut sein wird? Im Moment kommt es mir so vor, als begreife sie das alles noch nicht so."

Und jetzt bin an diesem Freitag zu Hause, lasse die letzten Tage Revue passieren. Der Umzug. Die plötzliche Einsamkeit, weil ich mit meinem bisherigen Bürokollegen immer scherzen konnte.
Und der Druck.
Der unheimliche Druck, gut zu sein. Alles zu schaffen, alles zu verstehen, das Richtige zu tun, die Bachelorarbeit mit links zu schaffen, zu bestehen, die Arbeit direkt aufnehmen können, niemanden zu enttäuschen.

Es sind große Fußstapfen in die ich trete. Und ich bin mir sicher, dass sie zu groß für mich sind. Aber ich muss es versuchen.

Der Druck ist so groß. Ihre Worte hallen in meinem Kopf nach und ich weiß, ich muss stark sein, ich muss das hinkriegen, ich muss, ich muss, ich muss.
Und der Druck droht mich zu zerbrechen. Ich weiß, dass meine Bürokollegin ihre andere Kollegin vermisst. Dass sie vielleicht ein wenig sauer ist. Dass sie nicht so genau weiß, wie sie mit mir umgehen soll, weil ich so anders bin, als meine Vorgängerin.

Ich wünschte, der Druck würde aufhören. Ich wünschte, ich könnte wieder frei atmen. Denn der Druck besteht schon länger als seit gestern.

, Ziska.
P.S.: Wie geht ihr mit dem Druck um, so gut wie eine Vorgängerin oder ein Vorgänger zu sein?

Montag, 30. März 2015

Wundervoll.

Am Wochenende war ich in Münster um ein Jubiläum zu feiern.
Es war wunderschön, selbst der Regen hat uns nicht davon abgehalten im Schlossgarten spazieren zu gehen und die Zeit mehr als zu genießen. Also ein mehr als gelungenes Wochenende. ♥

Doch das ist nicht das, wovon ich euch erzählen möchte. Denn es gab einen Moment, der hat mich überrascht und sich ganz komisch angefühlt.

Wir sind die Straßen von Münster entlangspaziert und hin und wieder sahen wir in den Ecken bunt beschriebene Pappschilder. "Ich habe Hunger." "Bitte."

Aber dann sah ich ein ganz anderes Schild. Ein Mensch saß im Eingang eines großen Kaufhauses, geschützt vorm Regen und blickte allen Leuten die vorbeigingen offen ins Gesicht. Auf seinem Schild stand nichts anderes als 
"Du bist wundervoll."
Zuerst ging ich einfach weiter. Überlegte kurz, drehte mich um, las erneut was auf dem Schild stand. Und dann fühlte ich auf einmal etwas. Von den Zehenspitzen bis in den Kopf hinein. Es fühlte sich schön an. So als hätte dieser Mensch es wirklich zu mir gesagt und es nicht einfach auf einem Pappschild geschrieben jedem Menschen ins Gesicht gehalten.
Ich fragte mich, wieviele Menschen wohl lesen würden, was da stand. Ob viele einfach vorbei gingen. Wie viele Menschen es lasen ohne etwas zu spüren. Und wie vielen es so ging wie mir.
Dieses komische Gefühl, dieses gute Gefühl. Am liebsten wäre ich zu ihm hingegangen. Doch was sagt man einem Menschen, der eine Botschaft auf ein Pappschild schreibt? Die einen berührt? Die an jeden da draußen geht?
Ich wollte Danke sagen und es ihm zurücksagen. Ich wollte, dass er weiß, dass ich es gespürt hab. Aber ich bin nur vorbei gegangen. Und hab mich eingreiht in die Menschen, die ihm nicht die Aufmerksamkeit schenkten, die er verdient hat.

Und da es nun zu spät ist, um ihm zu danken, tue ich es ihm gleich. Nur, dass es ich seine Botschaft über das Internet verbreite. An dich. Vielleicht liest du es beiläufig, aber vielleicht, ganz vielleicht, spürst du nur ein bisschen des Zaubers, den diese Worte für mich gehabt haben. Denn wir alle sollten uns angesprochen fühlen.


Du bist wundervoll.

, Ziska

P.S.: Habt ihr auch schonmal sowas erlebt?

Mittwoch, 4. März 2015

Es tut nicht mehr weh.

Manchmal macht man Dinge, bei denen man sich vorgenommen hat, sie niemals wieder zu machen.
Aber diese eine Musik oder dieses eine Bild, dieser eine Geruch, eine Blume, ein Stück Erinnerungskiste lässt uns etwas tun, was wir nicht tun sollten.
Losgehen, an eine Tür klopfen.
Das Handy nehmen, eine Nachricht schreiben.
Antworten.
Weinen.
Nicht schlafen können.

Ich hab dir so oft geschrieben. Bis ich es aufgegeben hab. Ein halbes Jahr ist es her, dass du mir das letzte Mal geschrieben hast. Ich hab mich dir über all die Jahre immer wieder geöffnet, allen Schmerz vergessen, doch dieses halbe Jahr hat mir gezeigt:

Ich brauche dich nicht. Ich hatte dich vergessen, aus meiner Liste gestrichen, dich in eine Kiste gepackt und in die hinterste Ecke geschoben. Und alle Kisten mit Menschen, die mich aufhalten würden, deine wieder anzufassen, hab ich vor dich geschoben.

Und dann öffnest du deine Kiste von selber, kletterst über alle anderen Kisten hinweg und schreibst mir.
Ja, es beschäftigt mich.
Aber wenn ich ehrlich bin, dann hab ich eines gelernt in den 7 Jahren, die ich dich kenne, du bist nicht gut für mich, ich brauch dich nicht und ich will dich nicht in meinem Leben haben.
Und egal, ob du jetzt in meinem Kopf rumspuckst, für eine Sekunde in der deine Nachricht aufleuchtet, für eine Stunde, in der ich überlege, ob ich zurückschreiben soll, oder für einen Tag, an dem ich andere Menschen frage, was sie davon halten. Das alles ist egal. Denn mein Herz weint nicht mehr. Die Stelle an der du warst, ist nach 6 Jahren der Verletzung, des immer wieder Verletztens endlich geschlossen.
Andere Menschen haben sie erfolgreich gekittet.
Und am liebsten würde ich dir das sagen. Aber du brauchst das alles nicht wissen. Du wirst es merken. Daran, dass du einfach nicht mehr groß bist in meinem Leben. Und das ich froh darüber bin.

Du hast mein Leben verlassen und ich lasse nicht zu, dass du zurück kommst.

, Ziska.

Montag, 2. März 2015

März Zweitausendfünfzehn.

Ihr Lieben,

heute hat der März angefangen. Der 3 Monat des Jahres. Und ich schreibe den ersten Blogeintrag.
Ich wollte am Anfang des Jahres davon erzählen, wie das neue Jahr angefangen hat, ich wollte erzählen, was mich im Februar verletzt hat und ich wollte von den schönen Momenten bei meiner besten Freundin schreiben.
Doch ich hatte keine Worte und keine Zeit. Wenn nach dem Studium auf einmal neun Stunden arbeiten gehen auf dem Programm stehen, dann genießt man die freie Zeit mit einem guten Buch, mit dem Freund oder Freundinnen, die man schon lange nicht mehr gesehen hat.
Aber in den zwei Monaten ohne Bloggen hab ich auch so oft dran gedacht, zu bloggen, dass ich einfach einen Moment brauchte um wieder anzufangen.
Ich hab Zeit, das Wochenende war entspannt und ich bin jemand, der einen Neuanfang mit einem anderen Neuanfang verbinden muss, damit es klappt. So hat 2015 perfekte 2 Monate gehabt, weil ich mir Silvester aufgeschrieben hab, was passieren soll. Die letzten 22 Jahre meines Lebens hat das nie funktioniert, doch dieses Jahr schon.
Deswegen beginne ich jetzt im März neu mit dem Bloggen. Und hoffe, es öfter zu schaffen.
Vielleicht fehlen mir die Ideen um zu bloggen, vielleicht die Zeit.
Aber ich werde mein Bestes geben (auch wenn dann vielleicht nur 2 Posts pro Monat dabei rumkommen.)

, Ziska
(und heute ist schon der Zweite März - was sagt das über meinen Neuanfang? Ich hoffe, trotzdem nur Gutes!)