Sonntag, 10. April 2016

Schach Matt.

Fingerspitzen schreiben schnell und bleiben doch über den Tasten stehen. Sie verweilen bei Worten wie okay und abhängig. Zeit und Du. Vermissen und Gefühle.

Ich versuche das in Worte zu fassen, was gerade in meinem Herzen und in meinem Kopf vor sich geht. Das, was ich träume und das, was die Tage bringen. Ich versuche, alles objektiv zu betrachten und doch tut es weh.

Du spielst gegen mich und ich kann kein Ende von diesem Spiel sehen. Denn ich befinde mich mitten in deinen Spielzügen ohne das ich verhindern könnte, dass du meinem Schach Matt immer näher kommst. Du bewegst dich schnell und wendig ohne mich zu berühren. Du läufst an mir vorbei und doch sehe ich dich nicht. Ich halte Ausschau, doch du rennst. Ich kann mich nicht in deinen Weg stellen.

Ich hab dir beim Beginn unseres Kontaktes gesagt, dass ich dir gegenüber ehrlich bin. Weil ich nicht anders kann. Weil du so bist wie ich. Doch jetzt bin ich unehrlich. Ich sage, dass alles okay ist. Dass ich damit klar komme. Doch das tue ich nicht.

Und heute wieder mal: Schach Matt.

, Ziska.

Und ich hoffe, dass ich bald Worte dafür finde, damit ich sie in dieses Fenster tippen kann und ihr die Worte lesen könnt - nur nicht der, für den sie bestimmt sind. Denn sie könnten zuviel zerstören. Denn die richtige Bedeutung könnte ich nicht erklären.

Dienstag, 5. April 2016

Ohne dich sein.

Das Gefühl ohne dich zu sein.
Acht Jahre lang konnte ich gut damit leben.

Doch jetzt hast du mich angelächelt. Du hast mich angesehen und ich weiß, dass du tatsächlich mich gesehen hast. Mich. Keine Masken.
Ich kann mir nicht mehr einreden, dass ich mir das alles acht Jahre lang nur eingebildet hab. Jeden Blick, jedes Ausweichen. All das war acht Jahre lang real.

Ich kam gut damit zu recht, ohne dich zu sein. Es fehlte mir an nichts. Ich hab mich vergewissert, dass es dir gut geht, es dir an nichts fehlt und es hat mir gereicht zu glauben, dass zwischen uns nichts ist. Und vielleicht nie etwas war.

Jetzt hab ich gemerkt, was es bedeutet, deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Von dir beachtet zu werden. Ich hab dich wieder kennen gelernt und gemerkt, dass es ist wie vor acht Jahren - genauso kompliziert aber immer noch voller Gefühl.

Jetzt kann ich mir nicht mehr einreden, dass es okay ist, wenn du dich nicht meldest. Ich kann mir nicht einreden, glücklich zu sein, wenn ich weiß, dass du dich selber in deinem Kopf gefangen hälst um möglichst wenig zu fühlen.
Ich frage mich, was wäre, wenn.
Ich verabscheue mich selber dafür, doch es erscheint unmöglich, nicht darüber nachzudenken.

Und ich vermisse dich. So wie ich es in den acht Jahren niemals getan hab.
Du fehlst mir.

, Ziska.


Dienstag, 22. März 2016

Verpasste Chancen.

Wir reden über das, was war. Was nie sein durfte. Und du verziehst fast schmerzhaft das Gesicht und sagst "Ich trauere den verpassten Chancen hinterher."
Ich kann dich nicht aufbauen. Denn ich selber frage mich, was gewesen wäre, wenn.
Aber rational betrachtet gab es für uns nie eine Chance. Wir haben keine Chancen verpasst, weil es für uns nie eine gab.
Und es gibt auch heute keine. Ich werde nicht künstlich eine Situation hervorrufen, die nach einer Chance aussehen könnte. Denn würden wir diese wirklich nutzen? Würden wir uns trauen, in Anbetracht der Tatsachen, die sich um uns herum abspielen? Würden wir uns bei der Hand nehmen und nicht mehr wieder loslassen? Würdest du über mich anders reden und denken, als über deine Freundin? Würdest du mich liebevoller in den Arm nehmen oder würdest du einer anderen schreiben, dass du den verpassten Chancen mit ihr hinterherweinst?

Wärst du der Mensch, den ich so gerne in dir sehen will oder wärst du der Mensch, den ich gerade kennen lerne - der Mensch, der sich Aufmerksamkeit wünscht, sie aber nicht zurück gibt. Ein Mensch, der zwar lächelt, sich aber abwendet. Ein Mensch, der verspricht da zu sein und es dann doch nicht ist. Ein Mensch, der sagt, er wäre er selber, während er mit verschränkten Armen und grimmig auf einen Bildschirm blickend an mir vorbei sieht.

Ich vermisse den Menschen, den ich dir gesehen habe. Einen Menschen, der zuhört und der zu mir passt. Einen Menschen, der mich ergänzt und der meine verrückten Ideen von Ehrlichkeit und gegenseitiger Hilfe als normal ansieht.
Du bist der Mensch, dem ich alles anvertrauen wollte, der mich gefragt hat, wie es mir geht und es wirklich hören wollte.

Doch nun sitze ich vor den Scherben des Fensters, durch das ich zu dir herein klettern wollte. Du hast es mit Brettern zugenagelt - obwohl du sagst, dass es nur angelehnt ist.
Du bringst mich in einer Sekunde zum Lächeln, während die nächste mein Herz zum Zerbesten bringt.

Kontaktabbruch. Einen Versuch ist es wert.

, Ziska.

Samstag, 12. März 2016

Wieder mal.

Du beginnst dich zu öffnen. Du lächelst, ohne das jemand es sieht. Es bedeutet etwas. Du erzählst mit strahlenden Augen von deinem Triumph, einen Menschen wieder in deinem Leben zu haben, von dem du soviel lernen kannst.

Und dann, dann passiert eine Kleinigkeit. Einen Moment lächelt ihr nicht mehr. Ihr seht euch an und dein Herz zerreißt. Du verlierst die Fassung und er kann dich nicht halten. Er empfindet es nicht. Er lächelt wieder während du am Boden sitzt und nicht weißt, wie du wieder aufstehen sollst.
Du weinst, während er es nicht bemerkt.

Der seidene Faden zwischen euch wurde durchtrennt. Durch ein paar Worte, durch einen Plan.
Von Anfang an war da Vertrauen, ohne dass du wusstest, warum. Doch entgegen all deiner Zweifel zu vertrauen, die du bei jedem neuen Menschen hegst, hast du dich darauf eingelassen.

Jetzt hast du dich selber verloren. Wieder einmal. Dein Herz schmerzt, wenn du an ihn denkst. Deine Gedanken fliegen vor dir davon und wenn sie wiederkommen, treffen sie dich wie Pfeile.
Das Vertrauen wurde gebrochen und er sieht es nicht. Der Mensch, von dem du dachtest, dass er dich sehen würde, hinter all den Masken und Fassaden, hinter dem, was du dir aufgebaut hast, dieser Mensch lächelt dich an, während du innerlich zerbrichst.
Es fühlt sich an, wie eine große Portion Einsamkeit in einem Meer aus Lächeln und Strahlen. Es ist, als sei alles, was die letzten vier Wochen passiert ist, jedes Gespräch, jedes Lächeln, jedes Vertrauen von heute auf morgen vorbei.

Es fühlt sich an, als hätte ich dich verloren. Doch du merkst es nicht.

, Ziska.

Samstag, 5. März 2016

Zurückweisung.

Vor acht Jahren.
Zurückgewiesen von dem Menschen, der so nah kommen durfte, wie kein anderer. Bei dem sie sich wohl fühlte, obwohl er vier Jahre älter war. Zurückgewiesen von dem Menschen, der ihr alles bedeutete, der auf sie aufpasste und der ihr das Gefühl von Liebe gab. Ein Gefühl, dass sie schon mit 14 Jahren gesucht hatte und von ihm bekam.
Es beschützte sie vor den Menschen, die ihr Schaden zufügen wollten (und es geschafft haben.)
Doch dann wurde alles anders. Ihre Gefühle fielen in sich zusammen, als er seine Freundin vorstelle. In seinem Alter, wunderschön.
Sie verlor ihn und sie wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dieses Gefühl sie prägen wurde. Zurückgewiesen von dem Menschen, den sie liebte.
Wenn er sie ansah, durchfuhr sie weiterhin ein Schauer. Er lächelte ihr zu, selbst dann, wenn seine Freundin neben ihm saß.
Sie konnte sich nicht lösen. Und sie hoffte, dass es ihm ähnlich ging.

Heute.
Die Gefühle sind längt zu Eis gefroren. Seit ein paar Wochen hört er ihr wieder zu, versucht ihr Tipps zu geben. Er ist ein guter Mensch.
Er ist immer noch vier Jahre älter. Und er hat immer noch eine Freundin.
Der Unterschied ist, dass auch sie heute vergeben ist. Und sie ist es an den Menschen, der ihr alles bedeutet.
Doch sie schreibt viel mit dem Menschen von vor acht Jahren. Sie stützt sich wieder auf. Lässt sich in seiner Nähe wieder fallen und erzählt, was sie bedrückt. Er passt auf sie auf. Wie vor acht Jahren.

Bis sie auf einmal ein stechender Schmerz durchfährt. Das viele Schreiben wird aufhören, sagt er. Es wird nicht so bleiben, sagt er.
Zurückweisung.
Das Gefühl von vor acht Jahren sitzt in ihrem Herzen. Wenn sie eines gelernt hat, dann dass Zurückweisung weh tut. Dass dieses Gefühl nicht innerhalb von ein paar Tagen vergeht, sondern dass es sich festsetzt und alles verändert.

Und auf einmal verliert sie ihre Ehrlichkeit. Sie scherzt mit Tränen in den Augen, dass es ok ist.
Und verliert ihn wieder, auf die gleiche Weise wie früher.