Montag, 9. November 2015

Vögel.

Sie fliegen in Formation. Dann lösen sie sich auf, fliegen alle in unterschiedliche Richtungen, um dann wieder zusammen zu finden.
Sie fliegen gen Süden. In eine Richtung, die Wärme verspricht. Überleben. Nahrung.
Ich befinde mich gerade auf einem ähnlichem Weg. Auf dem Weg nach Hause. Richtung Familie. Richtung Geborgenheit.
In diesen vierzig Minuten, die ich nachmittags auf der Autobahn verbringe, fliegen meine Gedanken. Genauso wie die Vögel. Erst in Formation, dann wieder zerstreut um am Ende wieder zusammenzufinden. Tausend kleine Gedankenschnipsel. So wie früher mal. Als die Worte noch leicht fielen. Da hab ich einfach geschrieben, was ich dachte, es hinaus geschrien in die Welt.
Ich wünschte, ich könnte all die Gedanken sammeln, irgendwo aufschreiben, sie mit euch teilen. Doch bis ich zu Hause bin, sind die Gedanken weg. Wie die Vögel, die aus meinem Sichtfeld verschwinden, verschwinden auch meine Gedanken. Wie weg geweht, vom Wind weggetragen, wie Blätter, die vom Baum fallen und in der Masse aus Blättern verschwinden.
Gedanken sind schwer greifbar, manchmal sind es nur kurze Sätze die mir in den Sinn kommen.
Heute waren es die Vögel, die meinen Weg gestreift haben. Aber an die konnte ich mich auch zu Hause noch erinnern, denn sie sind genau über der Autobahn auseinergestoben, in alle Richtungen geflogen um am Ende wieder über meinem Auto zusammenzufinden, einen Teppich aus Vögeln zu bilden, der wild flatternd von Freiheit und Aufregung erzählte. Das hat sich in meinem Kopf eingebrannt, weil es so schön aussah.

Gehts euch auch manchmal so, dass ihr eure Gedanken treiben lasst, etwas aufschreiben wollt, es in diesem Moment nicht könnt und es dann vergesst?
Erzählt mir von Dingen, die euch so auf dem Heimweg passieren, ich freu mich auf eure Geschichten!

, Ziska.

4 Kommentare:

  1. und wieder finde ich mich in deinen worten wieder.
    gestern war es erneut so - ich wollte meinen vollen kopf leerschreiben und auf einmal waren die worte weg. einfachso.
    manchmal hab ich das gefühl ich würde platzen vor gefühlen und worten und sobald ich sie formulieren will, verwandeln sie sich in schwindende nebelschwaden.

    der text bringt meine gedanke ziemlich genau auf den punkt:
    http://the3rdvoice.net/2015/11/weil-ich-keine-worte-finde.html

    manchmal beim heimweg fallen mir tausend geschichten ein, die erzählt werden wollen, und kaum sperre ich die wohnugstür auf - puff - sind sie weg. als würde ich eine magische grenze übertreten, die dafür sorgt, dass ich nur unterwegs einfälle haben kann, die wie sand zwischen den fingern davonfließen sobal ich sie aufheben und mitnehmen will.

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    1. Ja genau diese magische Grenze ist es, die alle Gedanken verschwinden lässt! Vielleicht sollten wir uns angewöhnen, aufzuschreiben, was uns einfällt, ich würde gerne mal wieder was von dir lesen :) ich kann leider während der Autofahrt nichts notieren ... das ärgert mich jetzt schon längere Zeit, sonst hätte ich viel öfter schreiben können. So viele Gedanken und alle verloren.
      Ja, der Text fasst es wirklich gut in Worte - Worte die oft fehlen. Genau das Problem hab ich auch oft...

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    2. ich hatte eine zeit lang überall mein tagebuch dabei um meine gedanken verschriftlichen zu können - vielleicht sollte ich das mit dem blog auch mal versuchen.

      :)

      ach ich verfluche so verschwundene ideen und gedanken ganz oft - aber fast immer kommen sie wieder, wenn sie geschrieben werden wollen. so schräg das jetzt klingt :)

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    3. Ich weiß ganz genau was du meinst! Manchmal liegt man nachts im Bett oder sitzt sogar am Computer und der Gedanke kehrt zurück :) Ich hoffe, dass mir das auch bald nochmal passiert, damit ich mal wieder richtig zum Schreiben komme. Und du auch! Ich will mehr von deinem Leben lesen :)

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